Planungsunternehmen haben Sorgen vor der Zukunft
Die jüngste VBI-Blitzumfrage zeigt ein gemischtes Bild zur konjunkturellen Lage der Planungswirtschaft in Deutschland. So geben rund 40 Prozent der 466 Unternehmen an, dass sich die Anzahl neuer Aufträge gegenüber dem Herbst 2022 um 20 Prozent und mehr reduziert hat. 9 Prozent berichten gar von einem Rückgang um 50 Prozent. 74 Prozent der Unternehmen rechnen mit gleichbleibendem oder einem geringeren Umsatz, 26 Prozent mit einem Anstieg. Angesichts der gleichzeitig stetig steigenden Kosten machen sich immer mehr Unternehmen Sorgen vor der Zukunft. So fürchten 23 Prozent, dass ihr Unternehmen 2024 in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten könnte. Im vergangenen Jahr waren dies noch 19 Prozent.
Die Zahlen korrespondieren mit der jüngsten Umfrage des Ifo-Instituts. Im Bauhauptgewerbe stieg demnach der Anteil der existenzgefährdeten Betriebe von 5 auf 9 Prozent an. Das ist der höchste Wert für den Bau, seit die Frage im Juni 2020 das erste Mal gestellt wurde.
36 Prozent der VBI-Unternehmen berichten von zurückgestellten öffentlichen Aufträgen, vor allem im Hoch- und Ingenieurbau sowie der Gebäudetechnik. 53 Prozent der Unternehmen berichten von zurückgestellten privaten Aufträgen, vor allem im Hoch- und Ingenieurbau sowie der Gesamtplanung. Gegenüber 2022 hat sich die tatsächliche Auftragslage somit etwas verbessert, aber die Stimmung angesichts der steigenden Kosten etwas verschlechtert.
Rund die Hälfte der Unternehmen ist vom Stillstand im Wohnungsbau direkt betroffen. Nur 14 Prozent geben an, die freien Kapazitäten in anderen Bereichen nutzen zu können.
Dazu erklärt VBI-Präsident Jörg Thiele: „Die unsichere Gesamtlage der Wirtschaft schlägt sich auch in unseren Planungsunternehmen nieder. Insbesondere die steigenden Personalkosten und Investitionen in die Digitalisierung können nur durch kontinuierliche Auftragseingänge aufgefangen werden. Ein ständiges Auf und Ab insbesondere im Hochbau gefährdet die Stabilität der Branche.“